Das Fach Kunst an der Thomasschule zu Leipzig
1. Fachinformation
Das Fach Kunst ist wesentlicher Bestandteil musisch-künstlerischer Bildung. Es schafft Lern- und Handlungsräume für die individuelle Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur auf:
– der Fläche (Malerei/Grafik, digitale Bildbearbeitung, Foto)
– in Körper und Raum (Plastik, Installation, Environment, Architektur)
– im Gestalten des Prozesses (Performance, Happening, Fluxus, Aktionskunst)Produktion, Reflexion und Rezeption bedingen sich gegenseitig innerhalb des Arbeitsprozesses. So entsteht innerhalb des bildkünstlerischen Arbeitens nicht nur das Bildwerk, sondern schließt die Ergründung der Formgestalt (Bildkomposition, Bildbewegung, Bildraum, Bildfarbe etc.) mit ein. Es werden dabei auch Bezüge zu Werken bildender Künstler hergestellt, außerschulische Lernorte( z.B. Bildermuseum, Kunsthochschule, Park) einbezogen.2. Selbstverständnis des Faches Kunst:
Die Bilderwelten der elektronischen Medien bestimmen zunehmend unsere Alltagserfahrungen und damit unser Wirklichkeitsverständnis. Dieser Bilderflut sind auch die Heranwachsenden ausgesetzt. Jugendliche werden damit zum Bestandteil der Konsum- und Erlebnisgesellschaft und deren Massenproduktion.
Schulische und außerschulische Kunstpädagogik thematisiert die bereits zahlreich vorhandenen Realisationsformen von Kunst in und mit den neuen Medien und nimmt diese um Anlass künstlerischen Experimentierens, auch um mit Rezeptions- und Konsumgewohnheiten zu brechen und dieses Medium im Sinne einer praktisch-künstlerischen „Medienkritik“ fantasievoll zu hintergehen.
Es werden Wahrnehmungskompetenzen und eine erweiterte Medienkompetenz, vor allem aber eine Kunst nahe, experimentelle Gestaltungskompetenz in bildnerisch-praktischen Prozessen herausgebildet, welche jenseits des amüsierenden medialen Spiels und der reinen Unterhaltung anzusiedeln sind.
Da das Bildungsziel des Gymnasiums nicht nur intellektuell bestimmt ist, sondern die Gesamtpersönlichkeit des Schülers einschließt, deckt das Fach Kunst wichtige Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung der Schüler ab. Sie prägen Kreativität fördernde Verhaltensweisen aus, die für ihre weitere Entwicklung von Bedeutung sind.
Im Ringen um bildkünstlerische Gestaltung verarbeiten die Schüler Alltagserlebnisse, es manifestieren sich ihre Träume, Illusionen und eigene Überzeugungen. Dabei erschaffen sie etwas, womit sie sich im höchsten Grade identifizieren, wechselnde Ausstellungen im Schulgebäude und der Öffentlichkeit zeugen davon. Dieser Prozess besitzt identitätsstiftende und selbst erforschende Wirkung. Identifikation bedeutet dabei auch, in der Gesellschaft seinen Platz zu finden, innovativ an der Lösung von Problemen zu arbeiten, den Anforderungen der heutigen Berufs- und Arbeitswelt gewachsen zu sein.
Das Fach Kunst praktiziert Handlungsweisen, die sich auf nahezu alle Tätigkeitsfelder übertragen lassen.
A. Hempel |
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